nach Georg Büchner in einer Bearbeitung von Horst Dinges
Ein Sozialdrama, das die
historische Vorlage und das Drama einander gegenüber
stellt.
Gefangen in einem streng hierarchischen
System, von seinem Hauptmann vorgeführt, dem
nebenbuhlerischen Tambourmajor gedemütigt und seiner Marie
betrogen, steigert sich der Verlierer Woyzeck in eine
Spirale aus Wahnvorstellungen, Gewalt und Unterdrückung
hinein, die ihn letztlich zum Mord an der Geliebten
treibt.
Ist es die Rache eines Gequälten an einem
noch schwächeren Glied der Gesellschaft oder die Tat eines
Wahnsinnigen?
Büchners berühmtes Sozialdrama ist
der unbarmherzige Blick auf eine in den eigenen Strukturen
erstarrte Gesellschaft anhand eines zeitlos historischen
Underdogs. |
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Drei Jahre zog sich die
Verhandlung gegen den historischen Woyzeck (1780-1824)
hin, ehe er auf dem Marktplatz in Leipzig öffentlich
enthauptet wurde. Ausschlaggebend für die Verurteilung
waren die beiden Gutachten des Universitätsprofessors Dr.
Clarus über die Zurechnungsfähigkeit des nach modernen
Gesichtspunkten psychisch kranken Angeklagten.
In
unserer Aufführung zeichnet der inhaftierte Woyzeck seinen
Leidensweg im Zwiegespräch mit Dr. Clarus nach. Geschickt
verknüpft die Bearbeitung das historische Vorbild mit
Büchners Dramenfigur, wobei die Inszenierung bewusst auf
eigenwillige Interpretationen verzichtet und ganz auf die
Wirkung des Fragments setzt – mit Zitaten aus Büchners
Briefen und dem zweiten Clarus-Gutachten.
Unterrichtsmaterialien gibt es vorab.
Geeignet ab
der 9. Schulstufe. |
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